Wasserqualitätskontrolle

Hygiene sichert Ihre Gesundheit

Die Anforderungen an die Qualität von Wasser, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, regelt in Österreich die Trinkwasserverordnung. Sie besagt, dass auch bei lebenslangem täglichen Genuss die menschliche Gesundheit nicht gefährdet werden darf.

Im Rahmen der Überprüfung gemäß ÖNORM B1300 wird das Wasser einer Liegenschaft dahingehend überprüft, ob es den chemisch-physikalischen sowie mikrobiologischen Vorgaben der Trinkwasserverordnung entspricht.
Für diese Netzkontrollen der Liegenschaften entnehmen wir eine Probe aus dem Trinkwasserverteilsystem und untersuchen diese laut Mindestuntersuchungsumfang der Trinkwasserverordnung in der geltenden Fassung:

  1. Sensorische Untersuchung (Färbung, Geruch, Bodensatz)
  2. Physikalische Parameter (pH-Wert, Leitfähigkeit)
  3. Chemische Parameter (Gesamthärte, Carbonathärte, Säurekapazität bis pH 4,3, Hydrogencarbonat, Calcium, Magnesium, NPOC, Nitrat, Nitrit, Ammonium, Chlorid, Sulfat, Eisen, Mangan, Natrium, Kalium)
  4. Mikrobiologische Parameter (KBE 22 °C, KBE 37 °C, Escherichia coli, Coliforme Bakterien, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa)

Ungünstige Bedingungen der Trinkwasser-Installationen können die Wasserqualität beeinträchtigen.
Metalle und andere Stoffe aus den Rohren können durch chemische Reaktionen aus den Leitungsrohren in das Wasser gelöst werden. Auch kann das mikrobiologische Wachstum durch unzulässige Temperaturen beschleunigt werden und infolge das Wasser hygienisch belasten, beispielsweise durch Legionellen.

 

Legionellen – Legionella ssp.

Dieses Bakterium besitzt 40 benannte Spezies, von welchen nur wenige für den Menschen krankheitserregend sind. Die größte Bedeutung hat hierbei die Spezies Legionella pneumophila mit der Serogruppe 1, die hierzulande für ca. 90 % der Fälle humaner Legionellosen verantwortlich ist.

Die Legionellose, auch Legionärskrankheit genannt, ist eine bakterielle Lungenentzündung, die mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen einhergeht. Die Heilung erfolgt durch eine Antibiotika-Therapie, die jedoch rasch einsetzen sollte um mögliche schwere gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden. Für Personen mit chronischen Lungenerkrankungen, geschwächtem Immunsystem sowie Raucher ist diese Krankheit besonders riskant.
Andere Legionellen sind in vielen Fällen verantwortlich für das Auftreten des weniger schwerwiegenden Pontiac-Fiebers.

Belastetes Wassers zu trinken ist ungefährlich – man infiziert sich durch das Einatmen feinster Wassertröpfchen, die mit Legionellen belastet sind.

Legionellen vermehren sich am besten im warmen, stehenden Süßwasser von ca. 20 – 55 °C. Durch den Einsatz von Chlor oder Temperaturen ab 60 °C kann man sie abtöten. Wasser in Heizkesseln ist oft deutlich heißer, jedoch sollte auch in den folgenden Zuleitungsrohren der Liegenschaft kein Wasserstillstand auftreten. Wurden Wasserleitungen längere Zeit nicht benutzt, sollte man das Wasser für einige Minuten aufdrehen, die Räumlichkeiten lüften und währenddessen verlassen. Das beugt das Einatmen des möglicherweise belasteten Wassers vor.

Durch regelmäßige Nutzung und Wartung von Warmwasseranlagen kann man die Legionellen aufhalten. Auch Klimaanlagen, Luftbefeuchter und Inhalatoren sollten regelmäßig überprüft bzw. bei Nichtnutzung trocken gelagert werden.

Etwa alle drei Jahre muss man das Leitungssystem einer Liegenschaft auf Legionellen untersuchen. In wichtiger, sensibler, öffentlicher Infrastruktur wie Pflegeheimen, Kindergärten, Hotels, Schulen und natürlich Krankenhäusern ist diese Kontrolle jährlich durchzuführen.

Die Untersuchung auf Legionellenbefall erfolgt in erster Linie anhand einer Heißwasserprobe, jedoch ist auch eine Untersuchung des Kaltwassers angebracht, wenn seine Temperatur nicht unter 25 °C fällt.